Reservisten, THW und Feuerwehr üben gemeinsam

Am vergangenen Wochenende fand in Hagenburg ein gemeinsamer Übungstag von Reservisten der
Bundeswehr, Angehörigen des Technischen Hilfswerks sowie der Feuerwehr Hagenburg-Altenhagen statt.
Durch eine solche Veranstaltung sollten die Teilnehmer die Fähigkeiten der jeweils anderen Organisationen
kennenlernen und vor dem Hintergrund eines möglichen Einsatzes bei Katastrophenlagen wie Waldbränden
oder Hochwasser eine Zusammenarbeit geprobt werden.
Das Landeskommando Niedersachsen unterstützte das Vorhaben im Zuge der zivil-militärischen
Zusammenarbeit (ZMZ) und durch die langjährig bestehenden guten Kontakte der Kreisgruppe Hannover zur
Feuerwehr Hagenburg-Altenhagen konnte bei sommerlichen Temperaturen ein achtstündiger Ausbildungstag
organisiert werden.
Rund 50 Teilnehmer aus den drei beteiligten Organisationen traten pünktlich um 08:00 Uhr vor dem
Feuerwehrhaus an, um durch den Gesamtleitenden, Major der Reserve Dirk Kemmerich und Frau
Hauptfeldwebel Kürschner vom Landeskommando Niedersachsen begrüßt zu werden. Anschließend übernahm
der stellvertretende Ortsbrandmeister der Feuerwehr Hagenburg-Altenhagen, Stefan Grzenkowski, die
Truppe und leitete in den praktischen Teil in Form von vier Ausbildungsstationen über.
Die Fachgruppe „Notversorgung“ der Ortsgruppe Stadthagen des THW unter der Führung von Marvin
Sommer hatte 500 Sandsäcke dabei und somit war ausreichend Material vorhanden, um die einzelnen
Gruppen ins Schwitzen zu bringen. Es wurde geübt, wie ein Schutzdeich richtig aufgebaut wird und auch, wie
die rund 15 Kg schweren Sandsäcke kräfteschonend von Hand mittels einer Menschenkette im Gelände
weitergereicht werden. Weiterhin wurde das Befüllen der Sandsäcke mit einfachen Hilfsmitteln vorgestellt.
Bei „Kartenkunde und Einsatzstellenkommunikation“ ging es um das Lesen der Waldbrandeinsatzkarte, das
Bestimmen und Finden von Koordinaten sowie den grundlegenden Umgang mit den bei der Feuerwehr
verwendeten Digitalfunkgeräten. Im Rahmen einer Funkübung konnte das neu erworbene Wissen dann auch
gleich praktisch angewandt werden.
Direkt im Hagenburger Wald war die Station „Vegetationsbrandbekämpfung“ aufgebaut. Hier wurde der
Umgang mit der Feuerpatsche und anderen mechanischen Werkzeugen geübt, bevor es dann „Wasser
marsch“ hieß. Das Tanklöschfahrzeug der Hagenburger Feuerwehr verfügt unter anderem mit
Löschrucksäcken, speziellen Strahlrohren und Schlauchleitungen über eine umfangreiche Ausstattung zum
Löschen im Wald und auf Feldern.
Die vierte Ausbildungsstation befasste sich mit der richtigen Anwendung eines AED, wie er mittlerweile
vielerorts öffentlich verfügbar ist. Eventuelle Berührungsängste mit dieser lebensrettenden Technik konnten hier
abgebaut werden, da mit dem speziellen Übungsgerät jeder Teilnehmer selbst erfahren konnte, wie einfach
die Benutzung ist. Außerdem wurden an dieser Station die allgemeinen Kenntnisse der Wundversorgung und
Kameradenhilfe noch einmal aufgefrischt. Beim gemeinsamen Mittagessen, das stilgerecht auf einer liebevoll restaurierten Feldküche zubereitet wurde,
zeigte sich schon, dass das Hauptziel für diesen Tag erreicht worden ist: Nämlich Menschen aus
unterschiedlichen Organisationen zusammenzubringen, um in Notlagen gemeinsam den Mitbürgern helfen zu
können.
Beim Abschlussantreten waren sich sowohl die Organisatoren als auch die Teilnehmer einig, dass eine
Wiederholung im nächsten Jahr in jedem Fall geplant werden sollte.