Die Ortsfeuerwehren Steinhude und Großenheidorn, die Drehleiter aus Wunstorf sowie die Einsatzleitgruppe der Stadtfeuerwehr wurden am Sonntagmorgen gegen 3:30 Uhr an die Uferpromenade des Steinhuder Meeres alarmiert. Dort sollten nach ersten Angaben mehrere Geschäfte in Brand stehen. Als die ersten Einsatzkräfte fünf Minuten nach der Alarmierung eintrafen, standen zwei Ladengeschäfte in Vollbrand; der Brand drohte auf ein drittes Geschäft überzugreifen. Deshalb wurde eine Riegelstellung zu dem bedrohten Objekt aufgebaut und diese auch gewaltsam geöffnet um den Innenbereich zu kontrollieren. Die Meldung, dass sich in einem der Cafés regelmäßig eine Person aufhält und auch nächtigt, bestätigte sich in dieser Nacht nicht. Aus den anliegenden Ferienwohnungen mussten allerdings 10 Gäste evakuiert werden. Bei den Außentemperaturen um -5°Celsius gefror das Löschwasser schnell auf den Wegen, so dass zeitnah der Baubetriebshof mit Streusalz angefordert wurde. Eine Einsatzkraft rutschte aufgrund der Glätte aus, fiel ins Steinhuder Meer blieb aber glücklicherweise unverletzt. Auch geschlossene Strahlrohre vereisten nach kurzer Zeit. Aufgrund der Lage war klar, dass die alarmierten Kräfte und Einsatzmittel nicht ausreichen würden. Deshalb wurde bereits nach 20 Minuten die Logistikkomponente der Stadtfeuerwehr mit Atemschutz- und Schlauchmaterial sowie Verpflegung nachalarmiert. Aufgrund der leichten Bauweise der Gebäude, die Bedachung mit Teerpappe und einer hölzernen Zwischendecke konnte ein Übergreifen auf das dritte Geschäft, ein Café, nicht verhindert werden. Die Bausubstanz erschwerte die Löscharbeiten stark. Die Zwischendecken- und Dachkonstruktion musste großflächig geöffnet werden um letzte Brandnester zu lokalisieren und abzulöschen. Angesichts der starken Rauchentwicklung konnte der Brand aber auch die Nachlöscharbeiten vorwiegend nur unter Atemschutz gelöscht werden. Deshalb wurden stetig weitere Ortsfeuerwehren aus dem Stadtgebiet, u.a. Klein Heidorn, Luthe, Wunstorf, Bokeloh, Idensen und Mesmerode sowie die benachbarte Ortsfeuerwehr aus Hagenburg mit Atemschutzgeräteträgern an die Einsatzstelle alarmiert. Insgesamt waren rund 120 Einsatzkräfte, davon 68 unter Atemschutz im Einsatz. Großer Dank gilt vor allem der Firma Kali und Salz sowie der Feuerwehr des Fliegerhorsts Wunstorf, die schnell und unbürokratisch bereit waren, die verbrauchten Atemluftflaschen zu füllen, um diese wieder einsetzen zu können. Das letzte Fahrzeug verließ gegen 12 Uhr mittags den Brandort.
Die drei weiteren Geschäfte in der Ladenzeile wurden durch Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden beläuft sich insgesamt auf mindestens 500.000 €. Zur Brandursache ermittelt die Polizeidirektion Hannover.
Quelle: Marcel Nellesen, Marvin Nowak
Pressesprecher Feuerwehr Wunstorf